Dienstag, 3. Juli 2007

Fantasievolle Bücher für Kinder und Erwachsene


















H.W.S. Turnau: Boon und das Geheimnis des Pharaos
Finckenstein und Salmuth, Berlin 2007, 129 S., 17,80 Euro

Personen:
- Zwei Pharaos, einer in einem Comic, einer in einem Museum.
- Die Roten Vier, das sind Boon, das Mädchen Minimax, Bernd und Kuddel, und dazu Balduin, das Eichhörnchen.
- Frau Kleinchen, die durch eine Wunderkur von ihrer Migräne befreit wird.
- Stefanie, die Neue, die aus der „Roten Vier“ die „Rote Fünf“ macht.
- Boons Vater, der nach Ägypten fliegt statt den Goldenen Pharao zu finden.
- Dr. Maniatis, die zwar lieb ist aber kein Detektiv.
- Kommissar Häberle, Stefanies Vater, der natürlich ohne Hilfe nicht allein zurechtkommt.

Inhalt: Frau Kleinchen ist diesmal besonders aufgebracht, als Boon von der Schule kommt. Und das nicht nur, weil sein zahmes Eichhörnchen Balduin schon wieder ein Chaos angerichtet hat – vielmehr ist Boons Vater, Abteilungsleiter des Archäologischen Museums, ganz plötzlich spurlos verschwunden! Boon findet nur einen merkwürdigen Brief: Im Museum ist ein Verbrechen geschehen. Hat die ganze Sache etwa mit der großen Ägyptenausstellung zu tun? – Boon, Minimax, Bernd, Kuddel und natürlich auch Balduin nehmen mit Hilfe ihrer neuen Freundin Stefanie die Spur des Verbrechens auf und stolpern unversehens in ein gefährliches Abenteuer ...

Vorwort des Jugendbuchautors Klaus Kordon:
Wenn ich Bücher lese, noch dazu Krimis, setze ich manchmal nach fertiger Lektüre die „schuldbewusste 006-Miene“ auf. So was hast du gelesen? Nun, nachdem ich „Boon und das Geheimnis des Pharaos“ gelesen habe, habe ich eher in Richtung 007 - oder noch besser 008! - gegrinst. Das sage ich strikt vertraulich. Da ich ja längst schon ein „alter Fahnenstock“ bin.

Zielgruppe: Leser von zehn Jahren aufwärts und abwärts.

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H.W.S. Turnau: Der Wurm und der Alchemist.
Edition Fischer, Frankfurt 2007, 130 S., 9,90 Euro

Personen u.a.:
- Der Regenwurm, der nach dem Schmetterling sucht, der er sein will.
- Sein Vater, der das Suchen aufgegeben und durch Warten ersetzt hat.
- Die Heilhexe, die durch Nichtstun heilt.
- Die Heuschrecke, die das Glück im Hier und Jetzt sucht.
- Der Schmetterling, der verletzt ist und sein Glück in der Vergangenheit sucht.
- Der Tulpenbaum, der angewachsen ist.
- Der Skarabäus, der zwar unsportlich ist, aber dennoch den Regenwurm über den Tod des Schmetterlings hinweghilft.

Wer will ein Regenwurm sein? Niemand, obwohl es auch im Komposthaufen um Liebe und um Sehnsüchte geht. Und wer will ein Schmetterling werden? Eigentlich jeder. Das Leben ist eine Suche nach dem Ort der Verwandlung, auch wenn sie oft genug in einer Sackgasse zu enden scheint, zum Beispiel in einem Verschiebebahnhof mit Tulpenbaum und krankem Schmetterling. Wer aber dem alten Skarabäus begegnet, erlebt, wie dem Schein der Lebensniederlage durch die Schatten alchemistischer Einsichten Kontur und Erträglichkeit gegeben wird. Verwandlung nämlich, das lehrt die Alchemie, kann auch Verwandlung zu sich selbst sein.

Inhalt: Ein Regenwurm, von der Sehnsucht beseelt, ein Schmetterling zu werden, versucht mit Hilfe seiner Freundin, einer Heuschrecke, sein Ziel zu erreichen, indem er eine Raupe imitiert. Doch der Versuch scheitert. Er verlässt die Heuschrecke und erlebt so manches Abenteuer, getrieben von Neugier, Sehnsucht und Stolz. Am Ende trifft er auf den weisen Skarabäus, einen Alchemisten. Aber auch diese Begegnung verläuft anders als erwartet.

Zielgruppe: Leser, die auch Saint-Exupéry und Coelho lesen.
Dieses Buch wurde von Roald Hoffmann von der Cornell Universität, Nobelpreisträger für Chemie von 1981, in einer Karte an den Autor sehr gelobt!

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Der Autor: Hans-Werner Schütt (H. W. S. Turnau) geb. 1937, Chemiker, em. Professsor für Geschichte der exakten Wissenschaften und der Technik, verheiratet, vier Kinder.

Das erste Buch war ein Geschenk der mittlerweile erwachsenen Kinder des Autors, die das Manuskript eines Jugendkrimi, den er vor etwa zwanzig Jahren für seine drei Söhne und eine Tochter geschrieben hatte, gefunden und ohne sein Wissen einem Verlag vorgelegt haben, der ihn sofort veröffentlichte. Meine Tochter hat sich an den berühmten Jungendbuchautor Klaus Kordon (u. a. „Die Roten Matrosen“ und „Das Krokodil im Nacken“) gewandt, der, nachdem er das Buch gelesen hatte, ein Vorwort geschrieben hat.

Das zweite Buch, ein Märchen, das sich an Erwachsene wendet, hat der Autor nach seiner Pensionierung geschrieben.